Neue Premium-Kompaktkamera

Canon PowerShot V1 und Canon PowerShot G1 X Mk. III im Größenvergleich

2025-06-20 Mit der neuen Canon PowerShot V1 hat seit Langem endlich mal wieder ein Hersteller eine richtig gute Kompaktkamera angekündigt. Ein Exemplar ist jetzt zum Test in der digitalkamera.de-Redaktion eingetroffen, und wir waren sehr gespannt darauf, wie sich das Gerät in der Praxis anfühlt, gerade auch hinsichtlich der Größe. Wir haben die Kamera kurzerhand zusammen mit der PowerShot G1 X Mark III auf den Fototisch gestellt, um beide Kameras einmal für unsere Leser im direkten Größenvergleich zu zeigen.  (Jan-Markus Rupprecht)

Die Canon PowerShot V1 wird zwar von Canon als Hybrid-Kamera vermarktet und hat theoretisch mehr oder weniger ausgeprägte Video-Gene. 4K-Video mit 60 fps, das sie liefert, ist nach wie vor allgemein nicht selbstverständlich. Ansonsten sieht man aber nicht viele besondere Video-Merkmale. Die Kamera fühlt sich auch als „Fotokamera“ sozusagen ganz normal an. Entscheidendes Ausstattungsmerkmal ist ihr Bildsensor in 1,4-Zoll-Größe. Das ist etwa so groß wie ein FourThirds-Sensor, allerdings mit einem 3:2-Seitenverhältnis (FourThirds: meist 4:3, wobei das nicht zwingend ist). Der Umrechnungsfaktor (oder Crop-Faktor oder Brennweitenverlängerungsfaktor) zu Kleinbild beträgt ebenfalls 2.

Als ihr Vorgängermodell im Fotobereich könnte man – mehr oder weniger – die Canon PowerShot G1 X Mk. III sehen, die seit gut einem Jahr ausverkauft ist und bis dahin die Top-Kompaktkamera von Canon war. Diese schon 2017 vorgestellte Edelkompaktkamera hat sogar einen Bildsensor in APS-C-Größe, ist also nochmals ein gutes Stück größer als der Sensor der V1, der Brennweitenverlängerungsfaktor zu 35mm-Kleinbild beträgt nur ca. 1,6.

Die PowerShot G1 X Mark III kann in exzellenter Qualität fotografieren, beherrscht allerdings keine hochauflösenden Videos. Das scheint generell ein Problem bei solchen kleinen Kameras mit großem APS-C-Sensor zu sein: Videos mit mehr als FullHD-Auflösung bekommen die Hersteller da irgendwie nicht hin. Sogar bei der kürzlich für Ende dieses Jahres angekündigten ganz neuen Ausgabe der Ricoh GR-Kameraserie, die ebenfalls einen Bildsensor in APS-C-Größe hat, steht nur FullHD-Videoauflösung in den vorläufigen technischen Spezifikationen. Möglicherweise ist die Wärmeableitung bei so kleinen Kameras in Kombination mit den großen Sensoren das Problem.

Genau das geht die Canon PowerShot V1 (die keinen ganz so großen Sensor hat) aktiv an, nämlich mit einem Lüfter im Gehäuseinnern und entsprechenden Luft-Ein- und Auslässen am Gehäuse. Vielleicht auch dadurch gerät das Gehäuse ziemlich dick, das sieht man gut auf unserem Foto der Kamera von oben. Die absoluten Maße der Canon PowerShot V1 sind dabei gar nicht mal so groß. Es ist die recht große Gehäusetiefe, die die Kamera etwas „pummelig“ erscheinen lässt. Im Vergleich dazu ist die Canon PowerShot G1 X Mk. III wesentlich schlanker. Ihr Design ist aber vor allem wesentlich „luftiger“ durch die niedrigeren, schräg abfallenden Kameraschultern und den Sucherbuckel sowie das daraus hervorspringende Sucherokular.

Die PowerShot V1 hingegen hat überhaupt keinen Sucher, also steht da auch nicht hervor. Das ganze Gehäuse ist ziemlich „Ziegelstein-förmig“. Nur das Objektiv und der Handgriff stehen etwas vor, alles andere ist nahezu Quaderförmig. Insgesamt sind die absoluten Außenabmessungen der PowerShot V1 sogar etwas geringer als die PowerShot G1 X Mark III, obwohl die V1 wesentlich mehr Gehäusevolumen hat.

Dem anstehenden Test möchten wir hier nicht vorgreifen. Der erste Eindruck der Canon PowerShot V1 ist positiv. Die Bedienung ist überhaupt nicht „videomäßig“, sondern sie ist eigentlich eine ganz normale Kompaktkamera, die man genauso gut zum Fotografieren nehmen kann. Auffällig für eine Kamera dieser Preisklasse (rund 1.000 €) sind vielleicht die sehr wenigen physikalischen Bedienelemente. Dadurch muss man auch wichtige und beim Fotografieren häufig benötigte Einstellungen, wie die Belichtungskorrektur, über Bedienräder und den Monitor einstellen. Und das Objektiv ist ziemlich speziell: 16 bis 50 mm Kleinbildbrennweite, das ist schon extrem viel Weitwinkel und faktisch überhaupt kein Tele. Das wird aber ganz sicher seine Fans finden.


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